Migräne ist eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit bei Frauen zwischen 15 und 49 Jahren. Betroffene sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Frauen sind nicht nur wesentlich häufiger als Männer von Migräne betroffen, Anfälle treten meist auch intensiver auf. Neben der erhöhten Anfallshäufigkeit, beschreiben Patientinnen immer wieder auch mehr bzw. stärkere Begleitsymptome als Männer. Die Behandlung gestalte sich bei Frauen zudem herausfordernder, weil Therapien oft weniger wirksam sind und gleich mehrere Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Ursachenfindung
Während in der Literatur häufig ein Zusammenhang zwischen weiblichen Hormonen und dem Auftreten von Migräne hergestellt wird, konnte die Wissenschaft diesen bisher nicht in größerem Ausmaß bestätigen.
So gaben befragte Patientinnen an, keinen direkten Zusammenhang zwischen ihren Zyklen und dem Auftreten von Migräneattacken feststellen zu können. Laut einer Studie soll überhaupt nur eine von zwanzig Frauen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Migräne und ihrem Zyklus erkannt haben.
Wenn eine Frau jedoch diesen zeitlichen Zusammenhang erkennt, sind die Attacken zeitlich meist sehr genau an die Menstruation geknüpft. Hormonell bedingte Migräneattacken zeigen sich oft auch besonders intensiv mit deutlichen Begleitsymptomen wie Aura oder starker Übelkeit, bis hin zu Erbrechen.

Hormonelle Auslöser für Migräne
Wenn im Rahmen der Menstruation der Östrogen- und Progesteronspiegel abfallen, steigt die Wahrscheinlichkeit bei diesen Patientinnen, eine Migräneattacke zu erleiden.
Ursächlich wird die Erweiterung der Blutgefäße, bedingt durch den Hormonabfall, vermutet.
In der Vergangenheit wurde zur Behandlung menstruell bedingter Migräne die Substitution von Östrogen etwa drei bis zehn Tage vor der Regelblutung empfohlen. Entweder in Form von Hormonpflaster oder Tabletten. Doch konnte mit keiner der beiden Methoden der gewünschte Effekt erzielt und eine Attacke verhindert werden. Sofort nach Absetzen der Substitutionstherapie trat die nächste Attacke mit dem nächsten Hormonabfall auf. Eine nachhaltige Lösung konnte damit somit nicht erfolgen.
Als vielversprechend haben sich andere Wege erwiesen:
- Entspannungsübungen entweder in Form von Meditation, Yoga oder auch Hypnose
- Aufzeichnungen, um auslösende Faktoren (Trigger) zu erkennen und zukünftig gezielt zu vermeiden
- regelmäßige Einnahme von Magnesium
- in sehr schweren Fällen konnte mit Botox langfristige Erleichterung erzielt werden
Als positiv hat sich auch eine bewusste Lebensweise mit ausreichender Bewegung, sowie einer ausgewogenen Ernährung erwiesen. Auch ein geordneter Schlafrhythmus trägt zur Prävention bei. Nikotin und Alkohol sollten dagegen weitestgehend vermieden werden.