„Was hat er, was ich nicht habe?“ Viele sehr zielstrebige Menschen, scheitern trotz aller Konsequenz und ihres unermüdlichen Einsatzes an den gesteckten Zielen. Andere hingegen scheinen fast mühelos eine Hürde nach der anderen auf ihrem Weg hin zum Erfolg zu nehmen. Ein sehr weises Sprichwort sagt „Der Glaube versetzt Berge“ und trifft damit ins Schwarze. Die mentale Stärke kann oft über Erfolg und Misserfolg entscheiden.
Die gute Nachricht vorweg – mentale Stärke ist trainierbar. Sie ist weder gottgegeben, noch unerreichbar. Sie erfordert aber regelmäßiges Training und während Sie sich vielleicht blöd dabei vorkommen, täglich mehrmals Mantras aufzusagen, ist es genau das, was erfolgreiche Menschen tun.
Die Neuroplastizität ist ein Gebiet der Neurologie, welche zunehmend an Bedeutung gewinnt. Sie handelt von der Fähigkeit von Synapsen, Nervenzellen oder gar ganzen Gehirnarealen, sich laufenden Prozessen zur Optimierung dieser anzupassen und neu auszurichten. Unser Gehirn ist also keine statische Struktur, sondern in der Lage, stetig zu lernen und sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Dies funktioniert aber natürlich nicht nur in die positive Richtung, sondern auch umgekehrt in die negative.
Mentale Selbstkontrolle
Der Weg zur mentalen Stärke beginnt bei der mentalen Selbstkontrolle. Das bedeutet, dass wir unsere Gedanken nicht bloß annehmen müssen, wie sie sind. Unser Gehirn versucht, auf jede Frage, jede Situation eine Lösung für uns parat zu haben. Aus diesem Grund stellt es uns ständig „Gedanken“, Platzhalter, zur Verfügung, auch wenn wir gerade nichts zu tun haben. Und gerade wenn wir nichts zu tun haben, kann es leicht passieren, dass es uns ungebetene, negative Gedanken liefert. Wir grübeln. Und wer sich darauf einlässt, läuft schnell Gefahr zum Pessimisten zu werden.
Je häufiger sich nämlich negative Gedankenmuster wiederholen, desto öfter greift das Gehirn auf diese zurück. Und damit manifestieren sich negative Gedankenmuster sehr rasch und nachhaltig. Deshalb lehren Achtsamkeitstrainer, anstatt Gedanken als gegeben anzunehmen, sie erst neutral zu beobachten. Dies erfordert natürlich etwas Übung, doch ist es wesentlich leichter, als es sich im ersten Moment anhören mag.
Du bestimmst deine Gedanken – nicht umgekehrt!
Und auch mentales Training basiert darauf, selbstbestimmt zu denken. Selbst darüber zu entscheiden, was wir denken wollen und welche Gedanken schlecht für uns sind. So lassen sich auf Dauer positive Gedankenmuster etablieren, die uns einerseits mehr Vitalität, aber auch im Berufsleben oder im Spitzensport Erfolge ermöglichen, die wir für unerreichbar halten.
Es ist alles andere als selbstverständlich, dass sich viele unserer Mitmenschen wesentlich schneller von Misserfolgen erholen. Es mag zwar Menschen geben, die von Haus aus über eine robuste mentale Gesundheit verfügen, doch ermöglicht uns gezieltes Training ebenso resistenter gegen äußere negative Einflüsse zu werden. Und deshalb sollte jeder von uns – ganz egal ob wir im Beruf oder Sport erfolgreicher werden oder mehr Widerstandskraft gegen Umwelteinflüsse entwickeln wollen – bewusst auch an seiner mentalen Kraft und Gesundheit arbeiten. Stress am Arbeitsplatz, Ungerechtigkeiten im Freundeskreis können uns schnell ein hohes körperliches Stresslevel bescheren.
Mentale Stärke hilft uns nicht nur, gesteckte Ziele effizient zu erreichen, es hilft uns auch dabei mehr Gelassenheit im Alltag zu entwickeln und damit einen wichtigen Beitrag zu unserer physischen und psychischen Gesundheit zu leisten.
Konkrete Übungen zur Stärkung der mentalen Gesundheit
- Fokussierung und Stärkung der Konzentration
- Visualisierung gesteckter Ziele, mentales Durchleben von Zukunftsvisionen
- Meditation – Entspannungsübungen – Achtsamkeitsübungen – bewussteres Erleben und Wahrnehmen des Körpers
- Gedanken trainieren – distanzieren von unerwünschten, negativen Gedanken – Umlenkung hin zu positiven Gedanken
- Sich selbst mehr wert sein – Selbstwert stärken – Vertrauen in sich selbst und seine Fähigkeiten stärken