Core-Training ist in aller Munde – doch was bedeutet das überhaupt? Core ist englisch und bedeutet übersetzt Kern, was durchaus Sinn macht. Der Rumpf ist nicht nur die Mitte des Körpers, sondern bildet auch bei jeder Bewegung den Mittelpunkt. Beim Core-Training steht also das Training der Rumpfmuskulatur im Fokus. Damit ist nicht nur ein flacher, straffer Bauch gemeint, sondern die besonders wichtige Tiefenmuskulatur, die uns im Alltag Stabilität garantiert und Rückenschmerzen effektiv vorbeugt.
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Egal ob wir uns drehen, beugen oder strecken – der Rumpf bildet dabei das Zentrum der Stabilität, Kraft und Kontrolle. Ist er aber nicht ausreichend trainiert, kann er dieser wichtigen Aufgabe nicht in ausreichendem Maß nachkommen und schmerzhafte Verspannungen der Rückenmuskulatur können die Folge sein. Zusätzlich bilden das Zwerchfell sowie die Beckenbodenmuskulatur den Rahmen der Körpermitte und sind damit ebenso von Bedeutung für einen gesunden Bewegungsablauf. Nur ein stabiler Rumpf kann eine aufrechte Haltung ermöglichen.
Die Vorteile eines gezielten Core-Trainings
Neben einer gesunden aufrechten Haltung, ist eine stabile Körpermitte auch Voraussetzung für gelenkschonende Bewegungsabläufe.
Eine unzureichend trainierte Tiefenmuskulatur, kann kraftvolle Bewegungen nicht ausreichend kontrollieren und überträgt die Energie damit ungehindert an die umliegenden Gelenke. Dadurch werden Verschleißerscheinungen und Abnützungen begünstigt und der Weg für typische Gelenkserkrankungen wie Arthrose geebnet. Nur ein gezieltes Core-Training der stützenden Tiefenmuskulatur, kann sicherstellen, dass gesundheitliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen in Nacken und Schultern und Probleme in den großen Gelenken vermieden werden.
Folgen einer schwachen Rumpfmuskulatur
Brust raus, Kinn hoch – denn eine wenig trainierte Tiefenmuskulatur kann ihrer Stütz- und Stabilisierungsfunktion kaum nachkommen. Eine eingefallene, gekrümmte Haltung des Oberkörpers ist die logische Folge. Damit einher gehen nicht nur eine wesentlich schlechtere Atmung sowie Rückenverspannungen, viele Menschen versuchen gerade vor dem Computer diese Haltung durch den typischen Strecknacken zu kompensieren und erleiden dadurch auch Nacken- und Schulterverspannungen.
Besonders unangenehm kann sich aber auch die oberflächliche Atmung auswirken. Das Zwerchfell ist dafür verantwortlich, durch die Ein- und Ausatmung sowohl die Lunge nach oben hin, als auch die Verdauungsorgane nach unten hin zu komprimieren und massieren. Daraus ergibt sich auch ein positiver bzw. anregender Effekt auf die Verdauung sowie ein besserer Fluss der Atemluft durch die Lungenflügel. Eine aufrechte Haltung wirkt sich aber auch positiv auf unser Wohlbefinden aus. Unser Unterbewusstsein verknüpft eine aufrechte Haltung mit Entschlossenheit, Mut und Stärke.
Diese Effekte gehen bei einer gekrümmten Haltung des Oberkörpers gänzlich verloren. Eine schlechtere Atmung, Verkrampfung der Bauch- und Atem-, sowie Rückenmuskulatur sind die unangenehme Folge.
Gezieltes Core-Training
Glücklicherweise hast du für ein effektives Core-Training bereits alles was nötig ist – deinen Körper. Du brauchst weder teure Geräte noch ein Fitnessstudio, denn gerade zur Stabilisierung deiner Körpermitte ist das eigene Körpergewicht völlig ausreichend – und wenn deine Körpermitte noch untrainiert ist, mehr als herausfordernd.
Übung 1 – Schulterbrücke
- Lege dich flach auf den Rücken, idealerweise auf eine Gymnastikmatte.
- Lege deine Hände ausgestreckt neben deinen Beinen ab.
- Stelle deine Beine hüftbreit und leicht angewinkelt ab – je weiter vorne du sie abstellst, desto schwerer wird die Übung.
- Nun achte darauf, die Muskulatur der Körpermitte – also gerade und seitliche Bauchmuskeln – anzuspannen und dann langsam deine Hüfte Wirbel für Wirbel in die Höhe zu bewegen, bis sie eine gerade Linie mit den Knien bildet.
- Halte diese Position etwa 10 – 15 Sekunden und rolle dann wieder Wirbel für Wirbel zurück auf die Matte. Atme aus, wenn du zurück auf die Matte rollst und atme ein, wenn du dein Becken anhebst.
- Wiederhole diese Übung in 4 Durchgängen.
Übung 2 – Handlauf
- Stell dich aufrecht auf die Matte.
- Beuge dich langsam und Wirbel für Wirbel vorne über, bis du mit den Händen die Matte berührst.
- Laufe nun mit den Händen nach vorne, während die Füße unverändert auf der Matte bleiben. Achte auf eine angespannte Bauchmuskulatur.
- Laufe so weit mit den Händen vor, bis dein Körper in der Stützposition ist.
- Atme aus und laufe mit den Händen langsam und bewusst wieder Schritt für Schritt zurück, rolle dich Wirbel für Wirbel hoch und atme in aufrechter Haltung wieder ein.
- Wiederhole die Übung 5 mal.
Übung 3 – Standwaage
- Stehe aufrecht, spanne deine Bauchmuskulatur an.
- Beuge dich mit nach oben ausgestreckten Armen nun langsam nach vor und achte darauf, dass die Hände in vorgebeugter Haltung direkt neben deinem Kopf eine Verlängerung nach vorne bilden.
- Hebe nun das rechte Bein ausgestreckt soweit an, dass es ebenfalls eine Verlängerung deines Körpers bildet. Halte diese Position circa 20 – 30 Sekunden.
- Wiederhole die Übung in 4 Durchgängen.