Gleich zwei Studien kamen kürzlich zu dem Schluss, dass Hundehalter nicht nur gesünder, sondern auch länger leben. Demnach ist das Sterberisiko bei Hundebesitzern deutlich geringer. Warum dem so ist und was genau dafür verantwortlich ist, konnte noch nicht genau erhoben werden.
Hunde sind nicht nur beste Freunde des Menschen und stets treue Weggefährten, ihre Haltung bringt zahlreiche positive Auswirkungen mit sich. Mehr als 70 Jahre Forschungsarbeit wurden von Wissenschaftler kürzlich ausgewertet und brachte erstaunliche Erkenntnisse hervor, die in der kardiologischen Fachzeitschrift „Circulation“ veröffentlicht wurden.
Hundehalter sollen länger leben
Eine besonders erfreuliche Erkenntnis daraus stellt fest, dass Hunde ihre Besitzer davor schützen frühzeitig zu sterben. Dabei ist die natürlich Todesursache völlig unerheblich. „Bei Hundebesitzer reduziert sich das allgemeine Sterberisiko um 24 Prozent“, sagte Endokrinologin Caroline Kramer von der Universität Toronto im Interview mit CNN.
Besonders erfreulich – bei Menschen, die bereits einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hatten, ist der Effekt sogar noch größer.
Hundebesitzer erholen sich selbst nach schweren Erkrankungen schneller
Zum gleichen Ergebnis gelangt eine Studie aus Schwede, welche ebenfalls in „Circulation“ veröffentlicht wurde: Sie fand heraus, dass sich Hundebesitzer nach einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung gesundheitlich schneller erholen.
Außerdem zeigten die Studien einmal mehr auf, wie wichtig die Hunde vor allem für alleinlebende Hundebesitzer sind. „Wir wissen, dass Einsamkeit und soziale Isolation große Risikofaktoren für einen frühzeitigen Tod sind“, sagte Studienautor Tove Fall von der Universität Uppsala.
Weil es sich bei beiden Studien um Beobachtungsstudien handelt, kann allerdings nicht nachgewiesen werden, dass die Hunde tatsächlich der kausale Grund für das längere Leben ihrer Besitzer sind. Demnach liegt der Verdacht nahe, dass Hundehalter länger leben, weil sie sich mehr bewegen – oder dass es generell eher fittere und aktivere Menschen sind, die sich einen Vierbeiner zulegen. Andere Studien zeigen jedoch, dass die körperliche Aktivität allein nicht ausschlaggebend ist.
Kardiologen „verschreiben“ Hunde
Viele Kardiologen glauben deshalb dennoch an die therapeutische Wirkung von Hunden – und „verschreiben“ ihren Patienten teils sogar einen Hund, wenn diese fähig sind, sich um ihn zu kümmern.
„Eine Studie hat etwa herausgefunden, dass allein das Streicheln eines Hundes den Blutdruck so stark senken kann wie ein Medikament“, sagte Kramer CNN. „Je früher wir uns eine gesunde Lebensweise angewöhnen, desto besser. Laufen, nicht rauchen – und sich vielleicht einen Hund anschaffen.“